Es sah alles so einfach aus: Apple sucht sich einen exklusiven Mobilfunknetzanbieter handelt mit ihm ein Flatfee-Modell aus und verdient an der Hardware und an den Mobilfunkumsätzen. Zur Markteinführung schafft Apple ganz nebenbei noch einen Hype um das Gerät und freut sich über lange, medienwirksame Schlangen am ersten Verkaufstag.

In Amerika hatte das mit dem Partner AT&T noch geklappt. Doch in Europa – und insbesondere in Deutschland – entwickelt sich der iPhone-Start gerade zur Farce:

  • Das iPhone kann seine Stärken nur mit einer Daten-Flat ausspielen. Nur wenn der Kunde nicht mehr nachdenken muss, was ihn das Abrufen der E-Mails oder der Abruf einer Internetseite oder einer Wegbeschreibung über GoogleMaps kostet, funktioniert das iPhone-Konzept. Die T-Mobile scheint allerdings Angst vor ihren Kunden zu haben, denn denen wird eine Daten-Flatrate verkauft die streng-genommen keine Daten-Flatrate ist: Je nach gewähltem Tarif wird den Kunden ab 200 MB (Complete M), 1 GB (Complete L) oder 5 GB (Complete XL) pro Monat die Bandbreite im jeweiligen Monat auf max. 64 kbit/s (Download) und 16 kbit/s (Upload) beschränkt. Im Klartext: die T-Mobile verlangt zwar keine Zusatzgebühren für eine höhrere Daten-Nutzung, dafür bestraft sie die starke Nutzung des Datenkanals allerdings durch das drastische Herunterdrosseln der Übertragungsgeschwindigkeit.
  • Der Konkurrent Vodafone konnte mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Exklusivvertrieb der SIM-Lock-iPhones die T-Mobile zudem in den letzten Tagen provozieren, das iPhone auch ohne SIM-Lock für 999 Euro zu verkaufen. Für das iPhone eine Weltpremiere – und für die Kunden eine weitere Verunsicherung. Die weltweite Entwickler-Community muss Vodafone für diesen Verdienst allerdings danken: Für die Entwickler wird es damit leichter weltweit an Test-Geräte zu kommen. Auch in Frankreich wird es eine SIM-Lock-freie iPhone-Variante geben – immerhin ist das vor dem Verkaufsstart am 29. November klar.

Vielleicht sieht die T-Mobile doch noch ein, dass sie ihre Bandbreiten-Beschränkungs-Fußnote aus den Verträgen streicht – dann wird aus der Farce doch noch ein Wintermärchen. Bald ist Weihnachten 😉

Quellen: fscklog.com, macwelt.de, heise.de

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