Im September 2008 endete die Testphase der neuen mobilen Applikation der Deutschen Post Handyporto: Im Grunde clever und simpel:

Wer keine Briefmarke zur Hand hat kann eine Premium-SMS verschicken und bekommt per SMS einen 11-stelligen Code zurück. Den Code schreibt man anstatt der Briefmarke auf den Brief oder die Karte … den Rest erledigt das Briefverteilzentrum.

Allerdings hat die Sache einen Haken: für einen Brief muss man statt 55 Cent 95 Cent bezahlen – ein Aufschlag von midestens satten 73%. Bei einer Postkarte sind es mit 85 statt 45 Cent sogar mindestens 89% Aufschlag. Dazu kommen gegebenenfalls noch die Kosten für eine SMS beim jeweiligen Mobilfunknetzbetreiber. Brancheninsidern ist klar wieso das Handyporto so teuer sein kann: Auch die Deutsche Post bekommt erstmal keine besseren Angebote als andere Mobile-Service-Anbieter und muss von den 95 bzw. 85 Cent wieder einen Großteil abführen: Grundsätzlich muss sich die Deutsche Post sich die Einnahmen mit dem Premium-SMS-Serviceprovider teilen – im Fall von Handyporto kommt die Nummer 22122 von WHATEVER MOBILE GmbH in Hamburg. Dazu kommen noch die Kosten für die Rück-SMS mit dem Briefmarken-Code. Auch das schlägt mit ein paar Cent zu Buche. Dazu kommt noch ein erheblicher Aufwand der Post selbst – schließlich müssen sie ja die Infrastruktur bereitstellen, die die Handyporto-Codes einließt und validiert.
Aus Business-Sicht kann man den höheren Preis also nachvollziehen, doch ob der Nutzen groß genug ist um den Service zum Erfolg zu verhelfen bleibt abzuwarten.

Ach, und noch eine Bemerkung an die Marketing-Spezialisten: Bitte keine Handyporto-Werbe-FlashMobs mehr … das widerspricht so ziemlich allem, was ein FlashMob ist.

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