Apple lädt zu einem Presse-Event am 27. Januar in San Francisco mit dem Spruch „Come see our latest creation“ und die Computer und E-Book-Branche zittert: Microsoft und Amazon werden nervös, denn der Kampf um das neue Marktsegment des Active Content fängt gerade erst an.

Apple hat bisher nicht bekanntgegeben sich im E-Book oder Tablet-Markt mit einem eigenen Produkt zu engagieren – doch die Gerüchteküche brodelt und spuckt Namen wie „iSlate“ oder „iPad“ aus. So versuchte Steve Ballmer von Microsoft den Gerüchten bei seiner Eröffnungsrede der CES in Las Vegas Apple schon im Vorfeld die Show zu stehlen: Die Tablet-PCs auf der Bühne nannte er eben mal Slate-PCs … doch es geht nicht um einen schnöden Namen.

Kindle Development Kit (Foto: Amazon)

Nun hat Amazon bekannt gegeben, seine E-Book Plattform Kindle auch für Entwickler zu öffnen: In einigen Monaten will das Unternehmen das sogenannte Kindle Development Kit (KDK) veröffentlichen und auch den Vertrieb der aktiven Inhalte übernehmen.
Das Revenue-Sharing-Modell kommt einem als iPhone-Developer durchaus bekannt vor:
70% für den Entwickler und Rechteinhaber, 30% für Amazon. Allerdings werden vorher noch $0,15 pro MB des Active Contents abgezogen … schließlich wird der Kindle nicht mit einem kostenpflichtigen Mobilfunkvertrag verkauft. Amazon muss vielmehr die mobilen Distributionskosten für jeden übermittelten Inhalt an den jeweiligen Mobilfunkprovider bezahlen.

Amazon hat sicher gegenüber Microsoft die bessere Ausgangssituation im Kampf um die Marktanteile im neuen Marktsegment des Active Content, denn Amazon versteht die Content-Distribution und hat die Kontakte zu den Verlagen … doch Apple hat das Zeug den E-Book-Markt mit einem Innovationssprung aus dem Dornröschenschlaf zu reißen und aus schnöden E-Books einen neuen Markt zu erschließen: Active Content.
Denn Apple könnte einige entscheidende Pfunde in die Waagschale werfen:

  • Eine große und innovative Entwicker-Community … die sich Amazon mit dem KDK erstmal aufbauen muss
  • Ein ausgereiftes iPhone SDK … dass die ganze Bandbreite an Unterstützungen von Netzwerk-, Grafik- und Daten- und Sensoren bietet
  • Farbe statt Graustufenscreen und dazu ein gehöriges Maß an Rechen- und Grafik-Power
  • Touchscreen mit Gestensteuerung
  • Aufregendes Design
  • … und sicher auch Innovationen die wir nicht erwartet haben 😉

Der Schritt von Amazon, den Kindle als Plattform zu öffnen ist sicher richtig … doch ob die Plattform mit dem Angebot von Apple mithalten kann? Nach dem 27.01.2010 wissen wir mehr.

Share This